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Fernsehkamera Tonmischpult Konzertaufzeichnung Objektiv an einer Fernsehkamera

Nach Rücktritten

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Boris Palmer als Grünen-Chef? "Ziemlich illusionär"

Der Rückzug der beiden Parteivorsitzenden soll einen Neuanfang bei den Grünen möglich machen. Die Idee, dass er wieder eintreten und das Amt übernehmen könnte, findet der Tübinger OB Boris Palmer "ziemlich illusionär".

Die Parteivorsitzenden der Grünen, Ricarda Lang und Omid Nouripour haben als Konsequenz aus einer Serie von schlechten Wahlergebnissen ihren Rückzug angekündigt. Der Parteitag im November soll eine neue Parteiführung wählen. Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hatte die Grünen im Streit komplett verlassen. Kommentieren will Palmer die Rücktritte an der Parteispitze aber nicht. "Das wäre schlechter Stil. Wenn man austritt, dann sollte man nachher nicht von der Seitenlinie aus gute Ratschläge haben", sagte Palmer im BR Fernsehen. "Ich bin ja nicht ausgetreten wegen eines Streits mit Omid Nouripour. Im Gegenteil, das ist ein langjähriger Freund von mir."

Ambitionen auf Parteivorsitz wären "arg vermessen"

Zu der Idee, er könne ja jetzt wieder eintreten und Parteivorsitzender werden, sagte Palmer: "Also das finde ich jetzt doch ziemlich illusionär." Erst auszutreten und dann Vorsitzender werden zu wollen, das wäre doch "arg vermessen", so der parteilose OB. "Ich bin ja auch schwäbischer Oberbürgermeister und stehe deswegen ganz gerne mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität", erklärte Palmer in der BR-Sendung "Kontrovers". "Ich kann mir das nicht vorstellen, dass sowas real passiert."

Bei den Grünen seien "in den letzten Jahren ganz neue Setzungen, Haltungen, Auffassungen dazu gekommen, die ich gar nicht kannte, als ich begonnen habe, Politik zu machen", schilderte Palmer. "Die werden gewöhnlich mit dem Begriff Identitätspolitik beschrieben". Er wünsche sich, dass man diese diskutieren könnte, sie nicht so dogmatisch gehandhabt würden und "abweichende Auffassungen in der Partei willkommen wären". Das sei zuletzt nicht mehr der Fall gewesen. "Der Streit darüber hat letztlich dazu geführt, dass ich gesagt habe, da gehöre ich nicht mehr hin. Seither bin ich politisch heimatlos, ich bedaure das", so Palmer. Er sei im Herzen Grüner und für ökologische Anliegen in einer Partei. "Da bin ich überzeugt, dass die Grünen dafür die richtigen sind, die das an erste Stelle setzen."

Nach dem Rücktritt der Parteispitze folgte ein weiterer Rückschlag für die Grünen: Der Bundesvorstand ihrer Nachwuchsorganisation "Grüne Jugend" will aus Protest gegen den Kurs der Partei geschlossen austreten und einen neuen linken Jugendverband gründen.


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